Die Peterskirche ist nicht nur einer der schönsten barocke Sakralbauten Wiens sondern ist als einzige in Wien nur aus der Barockzeit. Sie ist wirklich von der Kuppel bis zur Kanzel nur in barocken Stil erbaut. Nicht nur die Fassade sondern auch die Innenausstattung inklusive die Seitenaltäre sind in Barock gestaltet. Außerdem ist sie der erste Tambour-Kuppelbau in Wien und war das Vorbild für weitere Sakralbauten in der Österreichischen Monarchie. Die 56 Meter hohe Kuppel erinnert in ihrer Gestaltung an die Kuppel von St. Peter in Vatikan.
Vermutlich wollte man die Gemeinsamkeiten zwischen der Peterskirche in Wien und die St. Peter in Rom betonen. Sie wurden beiden schließlich den Heiligen Petrus gewidmet, was allerdings auch nur auf der damaligen Papst Petrus hinweisen könnte.
Eine andere Theorie führt uns in der Mitte des 11. Jahrhunderts, die Zeit der Neugründung der Peterskirche, in dem auch viele Beziehungen zwischen Wien und Salzburg nachgewiesen werden. Auch diese Beziehungen könnten die Widmung der Kirche zum St. Peter erklären.
Die Peterskirche war in Mittelalter ganz anderes gestaltet:
In 14 Jahrhundert war der Eingang der Kirche in Tuchlauben, also in westliche Richtung. Der Hochaltar war in der heutigen Goldschmiedgasse, also um 180 Grad als der aktuellen gedreht.
Die Kirche war damals auch dreischiffig aber nur halb so groß wie die heutige, außerdem finster und kalt. Um in die Kirche zu gehen, musste man sogar über die Stufen unter der Straße runter gehen.
Diese alte Kirche brannte leider sehr oft.
Außerdem in den 17en Jahrhundert starben viele Menschen an die Pest, die Osmanen versuchten Wien zu erobern. Es waren keine Glückliche Zeiten und so dachte der Kaiser Leopold I, dass ein wenig mehr Gnade Gottes nur helfen konnte.
•Komponist
•Kunstmäzene
•Erbauer Leopold Tracht (Hofburg)
•Juden Vertreibung 1669
•Osmanen Kriege – Prinz Eugen
Also wurde nach finanzielle Mitteln für eine gründliche Renovierung oder sogar einen Neubau gesucht, die schließlich von der Aristokratischen Mitglieder der Bruderschaft der Heiligen Dreifaltigkeit bereitgestellt wurden. Der Neubau der Peterskirche wurde auch als Dank nach der gut überstandenen Pest gefeiert. Außerdem sollte die Architektur der Peterskirche in Wien an die Gestaltung der Peterskirche in Rom erinnern.
Etwa 200 Jahre davor versuchte der Arzt, Kirchenmeister, Humanist und Historiker Wolfgang Lazius die Kirche auf eigene Kosten zu renovieren. Ein erneuerter Brand zerstörte wieder alles. Wolfgang Lazius ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 16 Jahrhunderts nicht nur wegen seines privaten Renovierungsversuches der Peterskirche, sondern auch dank seines Buches „Vienna Austriae“.
Er verfasste 1546 die erste Geschichte Wiens mit der Name „Vienna Austriae“, die auch ein topographisches Verzeichnis wichtiger Gebäude und Straßen in Wien beinhaltet.
Er litt an Gicht- und Steinleiden und starb im Alter von 51 Jahren, am 19. Juni 1565. Nach seinem Tod wurde die Straße, wo er wohnte nach ihm benannt. Heute finden wir dort die Judengasse und nur noch der Name „Lazenhof“ erhalten. Sein Leichnam wurde in der Peterskirche beigesetzt, wo er sich auch heute befindet. Ein Epitaph ist in der Peterskirche links unter der Empore.
Um den Gott zu besänftigen, gab es unter Leopold I viele Bit und Dank Prozessionen, die wie wir heute wissen, nur noch zu mehreren Kranken und Toten geführt hat.
Im Jahr 1679 als die Epidemie, uns als Pest bekannt, viele Menschen tötete, gelobte Leopold I., dass sobald die Pest vorbei war, als Dank an Gott und als Zeichen des Triumphs über den Tod eine neue Kirche zu errichten. Am Ende der Höhepunkt der Pest, baute Leopold I nicht nur die Peterskirche völlig neu, sondern ließ er auch die Pestsäule am Graben bauen.
Der Neubau der Peterskirche sollte den Triumph der Ecclesia Militans und des Hauses Habsburg über die Pest und auch über die Osmanen repräsentieren.
Die Kirche St. Peter war zur Zeit Leopolds I nicht nur die Hauptkirche Wiens sondern auch kaiserliche Kirche und Stiftung. Daher war der Kaiser Leopold I für die Erhaltung der Kirche verantwortlich.
Leopold I war selbst künstlerisch sehr begabt und versuchte auch unbekannten Künstler eine Chance zu geben. Vermutlich aus diesem Grund beauftragte er einen eher in Wien unbekannter Architekten, ein Wanderkünstler mit dem Name Gabriel Montani, der nur eine Ausbildung als Festungsarchitekt aber keine Erfahrung in Kirchenbau hatte. Die Grundsteinlegung erfolgte durch den Kaiser in Frühling 1702.Es gab aber immer wieder Unfälle während der Bauarbeiten und so entstanden einige Geschichten darüber.
Es wurde übertragen, dass bei einer feierlichen Prozession im Herbst die Bretter einstürzten. Leopold I selbst kam knapp mit dem Leben davon aber viele Hofkavaliere und Pagen wurden schwer verletzt oder starben. Fakt ist, dass ein paar Monaten später Montani nach Spanien abberufen wurde, weil trotz Fehler jeder Festungsbaumeister in der Zeit von spanischer Erbfolgekrieges sehr gefragt war.
St. Peter hatte damals nur die Grundmauern.
Diese ist allerdings nur eine der Version der Legende. Tatsache ist, dass es große Probleme und vermutlich auch Unfälle bei der Bauarbeiten gegeben hat.
Leopold I beauftragte ab 1703 den erfahrenen Johann L. von Hildebrandt mit der Neubau der Peterskirche. Es ist keine Urkunden in diesem Sinne bekannt, aber in einem Dokument einer Linzer Kirche betreffend, wird Hildebrandt als Meister v. St. Peter in Wien genannt.
Hildebrand hatte also die Führung und er hat die Kirche so umgedreht wie sie heute ist.
Auf ein vorgegebenes Areal fand er genügend Platz für diesen wunderbare längst ovalen Kirchenbau und Längsovaler Hauptraum mit querrechteckigem Chor.
Der Zentralraum ist durch 2 Hauptnebenräume und je 2 kleine Anräume betont. Dadurch wird eine Querachse, eine Vierung herausgearbeitet.
Die Fassade in den neuen Eingangsbereich ist von schräggestellten 3geschossigen Türmen mit Zwiebelhelmen flankiert, die ein wenig über die Ecke gestellt sind
Wie wir gleich während unseren Spaziergang rund um die Kirche sehen werden, ist das Presbyterium abgerundet und nach Norden ausgerichtet und es hat links und rechts kleinen rechteckigen Anbauten.
Fünf Jahre nach dem Hildebrandt die Leitung hatte, wurde am 25. Oktober 1708 der Rohbau geweiht. Später, unter Kaiser Karl VI., musste der kaiserlichen Bühnen- Architekt Antonio Galli-Bibiena weiter für den Neubau der Peterskirche planen und Rottmayr wurde mit dem Kuppelfresko beauftragt.
Kaiser Karl VI
•Musikliebhaber und Komponist;
•Hofkapelle unter Josef Fuchs
•Karlskirche nach ihm benannt
•Umbau der Stift Klosterneuburg nach Vorbild Escorials
•Umbau Hofburg von einer Festung in einem Palast:
•Reichskanzleitrakt, Winter Reitschule, Hofbibliothek
•1719 Gründung der Orientalische Kompanie als staatlich organisierte Handlungsgesellschaft.
•1718 Prinz Eugen - Frieden von Passarowitz gegen Osmanen
•Kabinettskriege (Kriege nicht mehr auf vollständige Vernichtung ausgerichtet)
Wie bei alle Großprojekte der Zeit, ging der Bau der Peterskirche auch sehr langsam voran.
Noch während des Baues wurde das Holz der Kuppel schadhaft und Kaiser Karl VI musste sogar als Mitglied der Bruderschaft der Heiligen Dreifaltigkeit Kupfer für die Kuppel spenden, denn das Holz war nicht wirklich zu gebrauchen. Es war sicherlich keinen schönen Anblick, denn die Kirche hatte sehr lange Zeit gar keine Fassade.
Erst am 17. Mai 1733 wurde die Kirche von Kardinal Graf Sigismund Kollonitsch geweiht.
Wie an jeder Kirche, ab Mitte des 19. Jahrhundert wird auch die Wiener Peterskirche sehr oft umgebaut, renoviert und restauriert.
Übrigens: Die Peterskirche ist für Gruppen nicht zugänglich, nur für einzelnen Personen und das auch nur wenn keine Messe oder Konzerte oder Proben drinnen stattfinden.
Seit dem 1960er findet in der Peterskirche in Advent eine Krippenausstellung statt. Hier gibt es den Spielplan Online:
Wir gehen jetzt um die Kirche, um den Relief Karl der Großen zu sehen.
Wir vermuten, dass die Peterskirche in ihrem ursprünglichen Bestand einer der ältesten, vermutlich sogar einer der ersten Kirchen in Wien ist.
Es gibt Hinweise, dass auf dieser Stelle der Vindobona im dritten oder vierten Jahrhundert eine römische Kaserne als Tempel umgebaut oder verwendet wurde.
Etwas später wurde auf diese Stelle eine Saalkirche gebaut. Es gibt leider gar keinen schriftlichen Beweisen dafür oder dagegen.
In „Vienna Austriae“ von Lazius wurde über eine Gründungslegende der Peterskirche durch Karl den Großen erzählt. Diese schöne, aber nicht bestätigte Legende wird auf dem Marmorrelief dargestellt.
Während der Volkerwanderung eroberten die Awaren das Land bis auf die Enns und sie verbanden sich mit den Bayernherzog Tassilo, was dem Karl des Großen ganz und gar nicht gefiel. Der Siegeszug Karls der Großen dauerte nur 52 Tage und auf seinem Weg von Bayern bis Petronell/Carnuntum wurden zwölf Kirchen errichtet. Beweise dafür gibt es leider nicht.
Erst im Jahr 1906 wurde Rudolf von Weyr mit der Gestaltung eines Marmorreliefs mit der Geschichte des Siegeszugs Karls der Großen beauftragt. Dieser befindet sich an die Ostseite der Peterskirche, gegenüber von Goldschmiedgasse.
Wie wir jetzt während unseres Spaziergangs rund um die Kirche sehen, ist das abgerundetem Presbyterium nach Norden ausgerichtet. Kleine rechteckige Anbauten befinden sich an seinen Seiten.
Hier, am Chorschluss, sehen wir die großen Rundbogenfenster mit geknickten Giebel-Verdachungen in den sich die Steinfiguren von Hl. Petrus und Erzengel Michael befinden.
Diese Statuen wurden von Lorenzo Mattielli um 1730 geschaffen.
Es gibt noch eine weitere Legende über den Grundstein der Peterskirche.
Den Grundstein der ersten Kirche wurde 1701 bei Umbauten gefunden. In ein Gedenkbuch aus der Pfarre wurde 1749 ein altes Partikel von Papst Leo III, der Freund Karls des Großen erwähnt. Wir nehmen an, dass der Grundstein um 800 gelegt wurde. Die Inschrift dieses Grundsteines belegt es. Allerdings wurde die Dreifaltigkeitsbruderschaft unter Joseph II auch aufgehoben und die meisten Dokumente wurden damals vernichtet.
Um die Kirche am Petersplatz gab es noch unter Josef II einen Friedhof mit einer Markt und auch danach waren um die Kirche sehr viele Verkaufshütten. Nach der Messe ging man zusammen auf einem Bier oder um Obst, Gemüse, Öl für die Kerze und Ähnliches gleich neben der Kirche einzukaufen.
Diese Verkaufshütten wurden erst 1843 entfernt.
Ähnliches gab es auch bei der Schotten, wo auch heute eine wöchentliche Markt für Obst, Gemüse, Artikel für Weihnachten und Ostern noch gibt. Auch um St. Ruprecht, wo heute das Bermuda Dreieck mit viele Restaurants und wo inzwischen auch einen Gedenkmonument für die Opfer des Attentates gegen die Wiener in November 2020 gibt. Wir gehen weiter bis wir vor dem Eingangsportal der Peterskirche stehen.
Wenn wir die Peterskirche in Wien anschauen, werden wir von der gewaltigen Kuppel sehr beeindruckt.
Diese 56 Meter hohe Kuppel ist der erste Kuppelbau, sogar der ersten Tambourkuppel in Wien und soll an die Kuppel von St. Peter in Rom erinnern. Die Wiener Peterskirche wurde das Vorbild für weitere Kirchenbauten in der ehemaligen Österreichischen Monarchie, wie zum Beispiel Karlskirche.
Schauen wir uns die Fassade der Kirche genau an und genießen wir der dominanten Kuppel, die zwei Türme, die schräggestellt sind und mit den drei Geschossen die Kuppel zu bewachen scheinen. Was auf uns besonders Eindrucksvoll wirkt ist einen Spiel der Formen, die einmal nach Außen, einmal nach Innen in einem geometrischen Spiel der Konkav-Konvexen Flächen unsere Augen verführt. Die zwei Geschosse der Kirche erscheinen dadurch noch monumentaler und majestätischer. Diese neue Art der Fassadegestaltung ist völlig neu und wird später sehr oft als barocke Kirchenfassade in den Österreichische Monarchie verwendet. Hier gibt es eine Ähnlichkeit mit der Dreifaltigkeitskirche in Salzburg, die von dem Konkurrenten Hildebrands, von dem Fischer von Erlach, gestaltet wurde.
Betrachten wir noch einmal dieses Meisterstück aufmerksam: Wir sehen eine klare Gliederung des gesamten Baues durch die Riesenpilaster Ordnung, die das Gebäude vertikal zeichnen. Diese Riesen Pilaster sind auf hohen Sockeln gestellt. Allerdings jedes Geschoß hat auch eine eigene, kleine Pilaster Ordnung. Wir sehen auch wie wunderschön die Doppelpilaster über die Eck gestellt werden.
Was Konvex ist, sehen wir in dem Bild daneben.
Auch eine Horizontale Gliederung ist durch die sehr starke Kordon Gesimse gut sichtbar.
Auch die Steinbalustraden sind sehr gut zu sehen.
Unterhalb der Türme sehen wir Nischen, die eine halb runde Form haben, und mit folgenden Statuen aus Stein dekoriert sind:
LINKS: St. Petrus und St. Simon,
RECHTS: Johannes Evangelist (laut Paul Harrer St. Paulus) und Judas Thaddäus
Ganz oben auf der Fassade bezaubert seit 1722 eine Uhr innerhalb eines gesprengten Giebel (die Form des Giebels ist nicht vollendet).
Der Eingang verdient unsere ganze Aufmerksamkeit. Ganz Oben sehen wir drei Statuen aus Blei die Glaube, Hoffnung und Liebe repräsentieren. Wir sehen auch Engel mit Insignien der päpstlichen Souveränität: Tiara und Schlüssel. Diese wurden von einen Schüler des Georg Raphael Donner geschaffen. Er hieß Franz Kohl und wurde nach dem Tod seines Meisters mit der Vollendung der Figuren beauftragt. Diese Figuren wurden also von Georg Raphael Donner inspiriert.
Diese Statuen befinden sich auf dem spätbarocken Portalvorbau der Peterskirche, der aus grauem Gutensteiner Marmor nach einem Entwurf von Andrea Altomonte geschaffen wurde. Dies geschah allerdings relativ spät, gegen Mitte des 18en Jahrhunderts (in den Zeitraum 1751-1753).
Innerhalb des Portals finden wir eine schriftliche Erinnerung an das kaiserliche Pestgelübde des Leopolds I. Bewundern wir gemeinsam diese wunderschönen Schnitzwerk und die originale Beschläge der Holztüren. Diese sind sogar als Denkmal geschützt.
Gehen wir jetzt ein paar Schritte zurück und schauen wie nach oben: Ganz oben auf der Kuppel befindet sich ein Bau mit Fenstern in dem das Licht möglichst gebündelt wird. Dieser Bau ist als Laterne bekannt. Der Heiligen Geist bringt die Erleuchtung und schwebt immer ganz oben in das Licht und daher ist diese meistens in Weiß, Gelb oder Gold gemalt. Die Fenster der Laterne bündeln die Sonnenstrahlen und der wunderschöne Effekt wurde Symbol des Heiligen Geists.
Unterhalb der Laterne beherrscht die 56 Meter hohe, gewaltige Kuppel, das Aussehen der Peterskirche, die an die Kuppel von St. Peter in Rom erinnern sollte.
Gehen wir jetzt in der Peterskirche hinein und schauen wir uns die Kirche und die Kuppel genauer an: Wenn man hinein geht und nach oben schaut, sieht man vom Eingang her erstmal die Krönung Mariens mit Gott Vater während wir ganz oben den heiligen Geist in die Laterne ahnen können.
Die Engel bringen Arma Christi und das Kreuz. Wir sehen die Krönung Mariens durch Gottvater und Gottessohn während der Heiligen Geist in der Laterne über uns schwebt. Rundherum sind die Apostel, viele bekannte Heilige und Gestalten aus dem Alten Testament, die drei Erzengel und sehr viele andere Engel.
Michael Rottmayr hat das Kuppelfresko der Peterskirche unter der Verwendung der Illusionsmalerei in nur zwei Jahren fast alleine gemalt.
Das Thema in der Peterskirche ist, wie auch in Salzburg, die heilige Dreifaltigkeit, denn zur damalige Zeit wurde viel gebaut und umgebaut, unter anderen auch in Melk, die Karlskirche in Wien und die Dreifaltigkeitskirche in Salzburg, daher gab es gegenseitige Einflüsse.
Allerdings zwischen den Kuppel in Salzburg und den von Peterskirche in Wien liegt fast das gesamte Karriere von Rottmayr und die gewonnen Kenntnisse sind in der Gestaltung der Kuppelfresko in der Peterskirche gut zu sehen:
* Die Figuren in der Peterskirche sind kleiner und daher ist der Abstand deutlicher;
* Die Engel scheinen besser um Laterne zu schweben;
* Die Figuren um Maria und das Kreuz sind nicht miteinander beschäftigt, sie scheinen zum Betrachter zu schauen.
*Die Hand Christus wird hier nicht einwärts geführt, sondern weist in Richtung Kreuz.
Das große Kuppelfresko im Inneren der Dreifaltigkeitskirche in Salzburg gestaltete Johann Michael Rottmayr zwischen 1697 und 1700, fast 13 Jahre vor der Peterskirche in Wien.
Es war Rottmayrs erstes sakrales Kuppelfresko und stellt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit mit dem Beistand des Erzengels Michaels dar. Es sind zu sehen auch viele weitere Engel, Propheten, die zehn heiligen Päpste, weiterer Heiligen und der Kirchenpatriarchen. Das Fresko zeigt praktisch die Kirchengeschichte und vervollständigt den Eindruck der barocken ecclesia triumphans, der triumphierenden Kirche.
Wir sehen in beiden Kirchen, dass in der obersten Laterne eine Heilig-Geist-Taube abgebildet ist. Oben ist der Heiligen Geist und alles was darunter ist, die Dreifaltigkeit und die Heiligen rücken dann immer tiefer bis zum gemauerten Teil. Die Dreifaltigkeit ist immer in die durchlichtete Zone, bis zum Laterne. Rottmayr mauert sogar einen Mauer um die Laterne und dieser ist mit Lorbeeren gemalt. Auf der Lorbeeren sitzen und fliegen Puten, die manchmal etwas auch tragen. Hier unterscheidet sich Rottmayer von anderen Künstler, die die Wolken bis in die Unendlichkeit hinauf führen.
Es war Rottmayrs Idee die Figuren auf konzentrisch angeordneten Wolkenbänken zu gruppieren und dadurch ein Prinzip der Ordnung zu gewinnen. Auf die Wolken können die Märtyrer erscheinen. Dort kann man der Unglauben mit seinen dunklen, finsteren Gestalten stürzen.
Wir gehen jetzt außerhalb der Peterkirche und schauen noch einmal zurück. Solche Tambourkuppel gibt es in Wien noch in Karlskirche aber auch in der Nationalbibliothek. Es ist sehr schön, dass Sie sich um solche schöne Bauten interessieren und bis hier alles gelesen haben.
Bis zum nächsten Mal.
© 2021 Nicoleta Schiel